– wie alles begann – unsere Wurzeln:


Zeitliche Einordnung

Um 1900 entstanden im Vogtland an vielen Stellen verschiedene neue evangelische Gemeinden und Gemeinschaften. Sie wollten geistliche Vertiefung anbieten und authentisches Christsein leben. In dieser Zeit waren die Landeskirchen zugleich Staatskirchen und die Kirchenmitgliedschaft war Voraussetzung zur Ausübung vieler Berufe und Ämter.

 

Sowohl die Brüderbewegung als auch die Gnadauer Gemeinschaftsbewegung gründete an vielen Orten im Vogtland neue Kreise und Gemeinden.

Beginn als Stubenversammlung

Im Jahr 1909 begannen in der Wohnung von Gustav Fichtner in Falkenstein, König-Albert-Str. 7 (heute August-Bebel-Straße), regelmäßige Treffen von einem Kreis von gläubigen Christen. Sie waren geistlich geprägt von der Heiligungsbewegung aus dem 19. Jahrhundert und der daraus entstandenen Gemeinschaftsbewegung.

Im christlichen Erholungsheim in Teichwolframsdorf (Thür.) , geleitet von Johannes Seitz, waren Kontakte zu verschiedenen Predigern und Evangelisten jener Zeit entstanden. Besonders prägend waren die Kontakte zu dem Evangelisten Eugen Forbriger (1867-1925) aus der Schweiz. Dieser hatte durch Pfr. Otto Stockmayer (1838-1917) seine persönliche Bekehrung erfahren und war nach einer theologischen Ausbildung auch in Sachsen als Evangelist und Prediger unterwegs.

Der kleine Kreis um Gustav Fichtner (1867-1937) vergrößerte sich durch aktive Evangelisations- und Missionstätigkeit, begleitet von Bruder Forbriger. So wurden 1912 Geschäftsräume in der Schlossstraße für Versammlungszwecke angemietet. Die schnell wachsende Gemeinde benötigte dann 1917 erneut größere Versammlungsräume und mietete 1917 dafür ein Hintergebäude in der Kaiser-Wilhelm-Str. 24 (heutige Dr.-Wilhelm-Külz-Straße). Dort fanden auch gemeinsame Versammlungen der Evangelischen Allianz in Falkenstein statt.

Bibelgemeinschaften in Deutschland

In den folgenden Jahren entstanden von Falkenstein aus viele gleichgesinnte Kreise und Gemeinden in Sachsen, Franken, Schlesien bis in den Harz und nach Berlin.

(so z. B. in Dresden, Chemnitz, Leipzig, Freiberg, Eppendorf, Schmölln, Waldenburg, Oberplanitz, Regnitzlosau, Hof, Selb, Posseck,Hammerbrücke, Neustadt, Steinpleis, Auerbach, Plauen, Rodewisch, Wernesgrün, Rothenkirchen, Boxberg, Krauschwitz, Laubusch, Blankenburg/Harz).

1921 kam es zur Gründung der Evangelischen Bibelgemeinschaften im Deutschen Reich e. V. Sitz Chemnitz.

Zweck des Vereins:

Weckung, Pflege und Vertiefung entschieden evangelischen, christlichen Lebens innerhalb Deutschlands nach der heiligen Schrift, dem Worte Gottes - der Bibel und zwar durch

 a) Evangelisation

 b) Seelen- und Krankenpflege

 c) Herausgabe eines Gemeinschaftsblattes

 d) Verbreitung christlicher Schriften - Schriftenverkauf -

 e) Kinder- und Jugendpflege

 f) Unterstützung der inneren und äußeren Mission

(Quelle: erste Satzung 1921)

 

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Organisatorisch war die Evangelische Bibelgemeinschaft immer eigenständig und finanziell auf Spenden angewiesen. In den ersten Jahrzehnten waren dennoch viele Gemeindeglieder parallel noch Glieder der Evangelisch-lutherischen Landeskirche.